Diese Schlösser-Typen gibt es in Escape Rooms

In Deutschland soll es rund 25.000 Schlösser geben. Nein, keine Angst, damit sind nicht die unterschiedlichen Typen an Schlössern gemeint, die euch in Escape Rooms begegnen können, sondern ehe – ihr wisst schon, die großen Bauwerke (in die geschätzte Zahl gehen auch Burgen und andere Herrenhäuser-Arten mit ein). Aber auch wenn die Anzahl der klassischen Verschluss-Schlösser in Escape Games deutlich geringer ausfällt, gibt es doch so einige, die in gängigen Erlebnissen vorkommen könnten. In der Regel werden euch bei analogen Escape Rooms vor Beginn der Spielzeit kurz die Funktionsweisen erklärt, sollte es besondere Schloss-Typen im Raum zu finden (und vor allem lösen) geben. Aber es kann nicht schaden, sich schon einmal einen kleinen Überblick zu verschaffen – zumal eine solche Erklärung in Online-Escape-Spielen nicht immer erfolgt.

In meinem ersten Escape-Spiel „Das Passwort“ gibt es – soviel sei verraten – lediglich zwei absolute Basis-Varianten von Schlössern. Mit den etwas gebräuchlicheren Typen an Schlössern, die es in den meisten Escape Rooms gibt, werde ich auch in diesem Beitrag beginnen, ehe es weiter unten in der Liste zu den spezielleren Typen übergeht.

Unterschiedliche Schloss-Typen

Allgemein lässt sich auch zwischen der Anbringungsart der Schlösser unterscheiden. In Escape Games werden vorrangig Vorhängeschlösser genutzt, also zumeist mit einem Bügel versehene kleine separate Schloss-Einheiten, die man nach dem Öffnen vom verschlossenen Objekt abzieht. Alternativ dazu gibt es fest in Objekte integrierte Schlösser, die nach Öffnung den Inhalt dessen preisgeben.

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1. Klassisches Schlüsselschloss

Die Nummer Eins unter den Schlössern und euch allen geläufig dürfte das gute alte Schlüsselschloss sein. Das kennen wir alle von z.B. der Schreibtischschublade oder dem Fahrrad. Hier muss der passende Schlüssel reingesteckt und gedreht werden, es macht „klick!“ und der Schließbügel öffnet sich (bei Vorhängeschlössern) bzw. eine zuvor arretierte Position löst sich, so dass man etwas öffnen kann.

2. Zahlenschloss

Neben dem klassischen Schlüsselschloss ist das Zahlenschloss das am meisten in Escape Games benutzte Schloss. Anstelle eines in eine Öffnung zu steckenden Schlüssel gilt es hierbei, eine bestimmte Zahlenkombination heraus zu finden. Zumeist wird diese dann über das Drehen kleiner Rädchen eingegeben, wobei man unbedingt auf am Schloss befindliche Markierungen achten sollte, die anzeigen, an welcher Stelle die Ziffern stehen und in welche Richtung sie gelesen werden.

Bei Zahlenschlössern gibt es eine große Bandbreite, was die Anzahl der Ziffern anbelangt. In der Regel werden drei, vier oder fünf Ziffern gesucht. Außerdem findet man das Zahlenschloss meistens bei Escape Games als Vorhängeschloss vor, nur selten fungiert es als integrierte Schloss-Variante, die zum Beispiel einen Schlüsseltresor verschließt.

Formen & Farben

Eine alternative Variante zu Zahlenschlössern stellen welche dar, in denen anstelle von Ziffern Formen oder Farben eingestellt werden. Der Grundmechanismus ist jedoch identisch, weshalb ich hierzu keine separate Kategorie in der Auflistung aufmache.

3. Buchstabenschloss

Auch das Buchstabenschloss ist dem Zahlenschloss enorm ähnlich. Die Besonderheit stellt jedoch dar, dass manche Escape Rooms sich der Möglichkeit bedienen, zu findende Buchstaben als Anagramme verbauen zu lassen. So kann neben einer lose erscheinenden bestimmten Abfolge an Buchstaben diese auch ein gesuchtes Lösungswort ergeben. Auch bei diesem Schloss-Typ variiert die Anzahl der Buchstaben – sowohl, was die Anzahl auf einem Drehring anbelangt, als auch bei den Ringen selbst.

Kryptex-Variante

Eine besondere Untervariante des Buchstabenschlosses ist das aus dem Roman (bzw. dessen Verfilmung) „Sakrileg“ (Originaltitel: „The Da Vinci Code“) bekannte röhrenförmige Gebilde namens Kryptex. Auch hier gilt es, eine bestimmte Buchstabenfolge durch das Drehen von Ringen einzustellen, um das Gefäß geöffnet zu bekommen.

4. Richtungsschloss

Solltet ihr in einem Escape Room ein Schloss vorfinden, auf dem vier Pfeile abgebildet sind, die Kompass- oder Uhr-artig aufgebaut sind, handelt es sich um ein Richtungsschloss. Hierbei erfolgen die Eingaben, indem ein in der Mitte befindliches Element in eine der vier Richtungen bewegt wird. Man kann sich das ein bisschen wie das Steuerungskreuz an Controllern von Videospielkonsolen vorstellen.

Richtungsschlösser lassen sich in der Regel flexibel programmieren, so dass eine variable Anzahl an Schritten einzugeben sein kann. Meist gibt es eine Abbruchbewegung (z.B. das Herunterdrücken des Bügels), mit der sich das Schloss zurücksetzen lässt, so dass man gesichert einen neuen Abfolge-Versuch unternehmen kann.

5. Tresorschloss

Diese Art von Schloss dürfte rein optisch betrachtet deutlich mehr Leuten bekannt sein, als das Richtungsschloss, es kommt aber etwas seltener in Escape Rooms vor. Das liegt vor allem daran, dass die Bedienung enorm feinteilig ist. Beim Tresorschloss wird die zumeist aus drei Zahlenwerten bestehende Kombination nämlich durch eine Abfolge an Dreh-Bewegungen eingegeben. Dabei wird zunächst eine Zahl exakt eingestellt, indem man in eine Richtung (z.B. gegen den Uhrzeigersinn) dreht, um dann in die andere Richtung (also jetzt mit dem Uhrzeigersinn) auf die zweite Zahl zu drehen, ehe es für die dritte Zahl wieder entgegengerichtet (also wieder gegen den Uhrzeigersinn für dieses Beispiel) geht. Hat man eine Zahl nicht richtig getroffen, muss von Vorne begonnen werden. Zudem kann es möglich sein, dass mehrere Komplett-Drehungen Teil der Kombination sind.

Auch das von klassischen Tresoren bekannte Drehschloss kann neben dieser fest integrierten Variante auch als Vorghängeschloss Verwendung finden (s. Bild).

6. Drückschloss

Jetzt bewegen wir uns in ganz exotische Gefilde, die eher seltener Verwendung in Escape Rooms finden, aber dennoch vorkommen können. Eine in vielen Variationen einsetzbare Variante ist das sogenannte Drückschloss. Dabei gibt es eine Anzahl an emporstehenden Metallkörpern (hier im bildlichen Beispielen zwei Spalten á fünf Reihen, also zehn „Knöpfe“ insgesamt). Diese können entweder als physische Angabemöglichkeit von Ziffern als Alternative zu Drehscheiben genutzt werden (wobei so ausschließlich unterschiedliche Ziffern Verwendung finden können). Kreativer wird es aber, wenn die Knöpfe als visuelles Muster oder eine Art binäre Abfolge („AN“ oder „AUS“?) genutzt werden.

7. Schloss mit Fingerabdruck-Sensor

Eine moderne High-Tech-Schloss-Variante, das vermutlich selten bis nie Verwendung in Escape Rooms findet, ist das Fingerabdruck-Schloss. Was wie Science Fiction klingt, ist mittlerweile Realität. Das mit einem Fingerabdruck-Sensor versehene Vorhängeschloss (oder alternativ fest verbaute Schloss) lässt sich nur mit vorab eingespeicherten Fingerabdrücken öffnen. Im Rahmen eines Escape Games könnte das ggf. der Ausdruck eines Fingerabdruckes oder eine künstliche Requisite (z.B. eines Fingers oder einer Hand) sein. Das Fingerabdruck-Schloss kann aber durchaus in digitalen Escape Games Verwendung finden.

Weitere besondere Schloss-Typen

Die meisten weiteren Arten von Schlössern sind Varianten oder Ableitungen der hier im Beitrag gelisteten Typen. Exotisch aber mir persönlich noch nie in einem Escape Room untergekommen ist das Zeitschloss, das lediglich zu einer bestimmten Zeitphase zu öffnen ist. Des Weiteren gibt es noch mechanische oder magnetische Schlösser, die mittels bestimmter Bewegungsmuster zuvor blockierte Bewegung und somit das Öffnen von Behältnissen ermöglichen. Außerdem gibt es Gegenstände, die nicht wirklich verschlossen sind, aber als Geheimfächer fungieren. Die Schloss-Möglichkeiten in Escape Rooms sind so vielfältig wie ihre Rätsel und Themen. Habe ich einen besonderen Schloss-Typ vergessen, der unbedingt in diese Sammlung gehört? Lasst es mich bitte in den Kommentaren wissen!

Bilder: Fotos von FlyD & Micah Williams (beide Unsplash), Produktbilder von Amazon

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