Review: „The Way Out“ (Escape-Show bei Prime Video)

Seit 24. April ist die neue Escape-Room-Comedy-Show „The Way Out“ bei Amazon Prime Video zu sehen. Ich habe die vier Episoden angeschaut, um euch in einem Spoiler-armen Review von den guten und weniger guten Elementen der Sendung berichten zu können.

Was ist „The Way Out“?

„The Way Out“ ist eine neuartige Escape-Room-Comedy-Serie, die zwei Promi-Teams gegeneinander antreten lässt. Das Format wurde 2019 vom belgischen Produktionsstudio Be-Entertainment entwickelt, die deutsche Ausgabe der Sendung kann man bei Prime Video streamen. In der ersten Staffel des deutschen Amazon-Formates messen sich die Teams „Content Creators“ (Papaplatte, CrispyRob, Julia Beautx und Joey’s Jungle) und „Comedians“ (Michael Kessler, Caro Frier, Wigald Boning und Mirja Boes) miteinander. Dabei werden vier Escape Rooms (einer je Folge) jeweils von einem Duo aus jedem Team gespielt und geschaut, wer schneller den Ausgang hat finden können.

Hier die offizielle Beschreibung sowie der Trailer zur deutschen Ausgabe von „The Way Out“:

„Deutschlands erste Comedy-Escape-Room-Show! The Way Out, Comedians gegen Creators. In jeder Folgemuss sich ein Duo aus jedem Team in identisch gestalteten Escape Rooms beweisen. In diesen Räumen gilt es nicht nur, versteckte Hinweise zu finden und wissenschaftliche Phänomene zu erkennen, sondern auch körperlichen Einsatz zu zeigen, um als erstes Team zu entkommen.“

Review: Lohnt es sich, „The Way Out“ zu schauen?

Zunächst einmal finde ich super, dass es das Thema Escape Games bis in den großen Streaming-Mainstream geschafft hat. Wie in der Geschichte der Escape Games bereits erwähnt, kam im Jahr 2024 mit der südkoreanischen Produktion „Agents of Mystery“ bereits ein ähnliches Format zu Netflix, „The Way Out“ orientiert sich jedoch deutlich näher an den klassischen Escape Rooms, die man selbst kennt. Nur, dass alles ein bisschen aufwendiger gestaltet ist.

Ob ein Märchenwald, eine Kirmes, ein Hotelzimmer oder ein U-Boot – alle vier Szenarien wissen mit originellen Mechaniken und ausgefallenen Überraschungen aufzuwarten. Außerdem sind sie erfreulich abwechslungsreich, wobei schon merkliche Qualitätsunterschiede im Rätselaufbau erkennbar sind. Mir persönlich hat der Märchenwald mit ganz großem Abstand am schlechtesten gefallen. Entsprechend wenig Verständnis kann ich dafür aufbringen, dass dieser direkt in der ersten Folge zu sehen ist. Entsprechend sei gesagt: Haltet durch, es wird merklich besser!

„Hier muss man denken.“ (Julia Beautx)

Viele der Rätsel sind recht simpel und vor allem in einem sequenziellen Aufbau gehalten. Das heißt: Ein Rätsel folgt dem nächsten und man kombiniert sich schrittweise Richtung Ziel, statt verschachtelt Hinweise und Gegenstände zu sammeln, die später noch von Nutzen sind. Das größte Manko des Märchenwald-Settings ist vor allem, dass man auch schrittweise durch diverse Locations geht, das wird in anderen „Räumen“ besser gelöst. So war im zweiten Abenteuer, der Kirmes, bereits deutlich mehr an einem Ort zu entdecken und lösen. Mein absolutes Highlight war das Las-Vegas-Abenteuer in Folge 3, das eine immersive Geschichte mit kreativen Einfällen und einem echten Escape-Room-Gefühl hat vereinen können. „Hangover“ lässt grüßen. Natürlich fühlt sich so eine Aufzeichnung nicht im Geringsten so an, als befände man sich selbst inmitten eines Escape Rooms, aber bei vereinzelten Rätseln ist dann doch ein bisschen Mitraten von der heimischen Couch möglich.

Schwächen im der Ausführung

So interessant die Rätselräume und so unterhaltsam die Lösungsversuche der Teams auch (größtenteils) anzuschauen sind, so sehr offenbart „The Way Out“ auch Schwächen im ganzen Drumherum. Gerade zu Beginn wirkt die durch Julien Bam und Joon Kim übernommene Moderation zu Teilen hölzern und wenig routiniert. Auch ist offenkundig, dass die beiden YouTuber selbst von Alter und Szene her deutlich näher am Team „Content Creators“ sind. Gleiches gilt für TikTokerin Dilara, die vereinzelt kleine Erklärungs-Segmente zu biochemischen Prozessen abhält, die zuvor im Zuge von Escape-Room-Mechniken zum Einsatz gekommen waren. Die mit einem „Bachelor of Science“ in Bio-Chemie ausgezeichnete Content Creatorin wirkt sympathisch und hat auch merklich Ahnung, aber die kleinen Einschübe wirken unnötig. Wenn, dann hätte man das richtig aufziehen und regelmäßiger einbinden sollen.

Vor allem hat mich an „The Way Out“ jedoch gestört, wie viel dort offenkundig von Außen gelenkt worden ist. Die Mechanik mit dem Teamwettlauf gegeneinander funktioniert an sich gut. Das liegt jedoch auch daran, dass man hier und da etwas mitgeholfen hat. Manchmal werden in den (eh viel zu häufig vorkommenden) Abenteuer-Pausen, in denen Teilnehmende und Moderatoren im Studio über die Rätsel reden, Zeitvergleiche gezeigt, die zu deutlich anderen Momenten des Rätselablaufes gehören. Auch gibt es für die Leute in den Escape Rooms meiner Meinung nach viel zu viele und vor allem schnell gegebene Tipps aus der Regie – vermutlich, damit es zum einen nicht ewig dauert, vor allem aber die Zeiten der Teams einigermaßen beieinander bleiben. Ich bin da aber persönlich auch beim eigenen Spiel in Exit Rooms eher eigen und möchte möglichst wenige Tipps erhalten (halt wirklich nur, wenn ein Lösen des Raumes im vorgegebenen Zeitfenster in Gefahr ist).

Letztlich kommt es im Finale der Staffel dann auch zu einer künstlichen Spannungmache, obwohl man eigentlich bereits weiß, in welche Richtung die Gesamtzeit neigt und welches Team gewonnen haben wird. Das sollte man in der Zukunft genauso anders handhaben, wie die Zusammensetzung der Teams je Raum. Ja, das wird vermutlich produktions-technische Gründe haben (ist halt einfacher zu Filmen und terminlich umzusetzen), aber es wäre schön gewesen, wenn nicht zwei Mal jeweils die gleichen Duos der Teams gegeneinander antreten, sondern durchgemixt würde.

Fazit

Auch wenn der Start etwas holprig erfolgt, hatte ich ab Folge 2 viel Spaß mit „The Way Out“. Neben einigen unterhaltsamen Momenten halten die Escape-Room-Abenteuer vor einige interessante und vor allem ausgefallene Mechaniken bereit. Zu gerne hätte ich die Räume selbst gespielt!

2. Staffel von „This Way Out“

Noch ist leider nicht offiziell bekanntgegeben worden, ob und wann es eine mögliche 2. Staffel von „This Way Out“ geben wird. Bei den Zuschauer:innen kam das Format jedenfalls ganz gut an und auch die Toplisten-Platzierung beim Streamen dürfte dazu geführt haben, dass man bei Prime Video durchaus eine Verlängerung in Erwägung ziehen dürfte. Ich würde mich persönlich sehr über eine Fortsetzung freuen, das vor allem die zweite und dritte Episode von „The Way Out“ sehr unterhaltsam waren.

Bilder: Amazon Prime Video

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